Neue Düngeverordnung gefährdet die Versorgung der Bevölkerung massiv - Landwirtschaft ist systemrelevant und leistet wichtigen Beitrag in der Krise –

Aurich – Derzeit tun die hiesigen Landwirte, trotz teilweiser fehlender Arbeitskräfte, alles dafür, um die Produktion von Lebensmitteln so gut es geht aufrecht zu erhalten. Auf der vorgezogenen Bundesratssitzung am Freitag, den 27. März 2020 soll u.a. auch die neue Düngeverordnung 2020 beschlossen werden. „Da die heimische Landwirtschaft kürzlich von der zuständigen Ministerin Julia Klöckner (CDU) als systemrelevant erklärt wurde, stellt sich die Frage ob die Düngeverordnung 2020 nicht um 1 Jahr verschoben werden kann,“ so Udo Haßbargen (Vorsitzender von LsV Ostfriesland e.V.)

In der aktuellen Corona-Krise gilt es die sichere Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln sicher zu stellen. Die weltweiten Lieferketten sind derzeit gestört oder gar komplett unterbrochen und nach 2 Dürrejahren in Folge sind die lokalen Lagerbestände deutlich gesunken. „So ist beispielsweise der Markt für Speisekartoffeln bereits weitestgehend leergefegt und befindet sich aktuell mehr oder minder im Ausnahmezustand“, erklärt Claas-Wiard Wilken.

Die geplante neue Düngeverordnung wird die ausreichende Versorgung mit heimischen Produkten zusehends in Frage stellen oder gar unmöglich machen sind sich die unzähligen Mitglieder von LsV Ostfriesland e.V. einig. „Vor allem die geforderte Unterdüngung von nur noch 80% des tatsächlichen Pflanzenbedarfs in den sogenannten roten Gebieten wird deutlich sinkende Erträge zur Folge haben“, so Renke Garlichs

Erschwerend kommt in der derzeitigen Situation hinzu, dass z.B. die Preise für Rindfleisch bereits spürbar gefallen sind, während hingegen die Preise für zugekaufte Futtermittel (insbesondere Sojaschrot) aktuell deutlich ansteigen. Die Landwirte laufen also zusehends Gefahr, bei vermutlich deutlich sinkenden Erträgen auf ihren Feldern, ihr Einkommen zu verringern und Tiere nicht mehr mit ausreichend (Grund-)Futter versorgen zu können und zugleich auch ihre Kosten nicht mehr decken zu können. „Wenn die Politik nicht kurzfristig einlenkt wird sich das Höfesterben wieder beschleunigen und spätestens dann die Produktion auch deutlich sinken“, so Theo Schneider.

Die Politik sollte daher jetzt endlich Farbe bekennen und die vorschnelle Verabschiedung der Düngeverordnung von der Tagesordnung nehmen. „Andernfalls ist vermutlich zeitnah die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln massiv in Frage gestellt, denn durch eine Unterdüngung von Pflanzen wird die Ernte automatisch geringer ausfallen. Will die Politik, das bei einer systemrelevanten Branche, wie der Landwirtschaft wirklich riskieren?“ so der LsV Ostfriesland e.V. abschließend.

Um unseren Unmut Ausdruck zu verleihen, hat Sara Collmann, Pressesprecherin von LsV Ostfriesland sich überlegt, wie es möglich ist etwas gegen die Abstimmung zu unternehmen, wenn Demonstrationen, wegen zu hoher Menschenansammlungen momentan verboten sind. Zusammen mit Land schafft Verbindung Deutschland haben die Ostfriesen Schreiben für die Politiker angefertigt, die jeder einzelne Landwirt den zuständigen Politikern zukommen lassen, hat. Jedoch war das Sara nicht genug, da diese Schreiben allein etwas unpersönlich seien. Man müsse der Landwirtschaft ein Gesicht geben, besser noch viele Gesichter, so Sara Collmann. „Frau Klöckner, Schulze und Co. Die Landwirtschaft hat viele Gesichter, vergesst das nicht!“ so ist der Slogan. So habe sie sich überlegt, eine Collage zu machen, wo jeder Landwirt von Zuhause aus, ob vom Trecker oder im Stall, ein Schild hält, auf dem ein Wort steht. Der Satz ergibt dann: „Wir bleiben Zuhause und ernähren Euch, stoppt ihr die DüVO (Düngeverordnung). Landwirtschaft ist systemrelevant“. In den WhatsApp Gruppen wurde dann zum Nachmachen aufgerufen und es wurde auch von sehr vielen prompt umgesetzt. „Das ist wie Demo, nur von Zuhause!“ so Milva Iderhoff. Die Bilder wurden dann in den Sozialen Netzwerken geteilt und alle zuständigen Politiker darauf markiert, damit sie auch auf dieser Ebene spüren, wie ernst unsere Lage ist.

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